Sehr geehrte Damen und Herren,
am 20.11.2024 haben die beiden Komitees (RAC und SEAC) der ECHA und die 5 Dossier einreichenden Staaten, ein Update zu den aktuellen Schritten gegeben.
Nach Bewertung der mehr als 5.600 technischer und wissenschaftlicher Kommentare wurden neue, bislang nicht beachtete Anwendungen identifiziert.
Eine davon sind die Dichtungsanwendungen, in denen eine große Anzahl von Fluorpolymeren als Werkstoffe eingesetzt werden. Diese sind industrielle Anwendungen wie zum Beispiel O-Ringe, Formdichtungen oder Membranen aus FKM, FFKM, FVMQ oder PTFE.
Gerade die Fluorpolymere sind eine Stoffgruppe, bei denen technisch gleichwertige Alternativen meist nicht gegeben sind. Daher haben diese für die interessierten Gruppen eine hohe Bedeutung.
Im Rahmen der Konsultation wurden neue Erkenntnisse zu technischen und organisatorischen Maßnahmen zur Minimierung ihrer Emissionen in die Umwelt und zu den sozioökonomischen Auswirkungen eines Komplettverbotes ermittelt.
Darauf basierend wird dieser Stoffgruppe bzw. deren Anwendungen nun von allen Akteuren im Meinungsentwicklungsprozess besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden.
Weiterhin ist das Ziel der Einreicher des Dossiers, die Emissionen von PFAS aller Art zu minimieren, um eine weitere Anreicherung von PFAS in der Umwelt und in Lebewesen aller Art zu verhindern.
Ursprünglich gab es daher nur zwei Optionen:
Letztere Option sollte vor allem deshalb bevorzugt werden, da sie einen geordneten Austauschprozess ermöglichen würde, sobald Alternativen verfügbar wären. Dadurch könnte die Verfügbarkeit sensibler Verwendungszwecke zum Beispiel der grünen Energiewende sichergestellt werden.
Alle Informationen, welche durch die Rückmeldungen im Rahmen der Konsultationsphase in 2023 zusammengetragen wurden, führten zu Überlegungen, ob nicht auch durch andere Beschränkungen, anstelle eines kompletten Verbots, zusammen mit den zeitlich begrenzten Ausnahmeregelungen, das Ziel der signifikanten Verringerung von PFAS-Emissionen während des kompletten Lebenszyklus erreicht werden könnte.
Diese Überlegungen sind besonders wichtig für Anwendungsbereiche und Sektoren, die Informationen vorgelegt hatten, welche offenlegen, dass die sozioökonomischen Auswirkungen eines kompletten Verbots auf Grund fehlender Alternativen unverhältnismäßig wären.
Im Laufe des Jahres 2025 soll die Stellungnahme weiter ausgearbeitet werden und als Stellungnahme des RAC und eines Entwurfs einer Stellungnahme des SEAC führen. Zum Entwurf der Stellungnahme des SEAC soll eine weitere Konsultationsphase den interessierten Parteien die Möglichkeit eröffnen, wichtige, sozioökonomische Aspekte vorzubringen, welche im Finalen Entwurf des SEAC berücksichtigt werden sollen.
ECHA und die 5 einreichenden Staaten sind bestrebt, der Europäischen Kommission schnellstmöglich eine aussagekräftige, unabhängige und transparente Stellungnahme von RAC und SEAC vorzulegen.
Letztendlich wird es die Aufgabe der Europäischen Kommission sein über Beschränkungen zusammen mit den EU-Mitgliedern zu entscheiden.
Die Komitees haben bekanntgegeben, welche weiteren Sektoren in den kommenden Versammlungen betrachte werden.
Im März sollen die Anwendungen mit fluorierten Gasen, Transport und Energie erstmals betrachtet werden.
Nach März werden folgen:
Weitere Informationen sind auf den Seiten der ECHA zu finden:
https://echa.europa.eu/hot-topics/perfluoroalkyl-chemicals-pfas
ULMAN Dichtungstechnik GmbH wird die weiteren Entscheidungen seitens der ECHA zu dem geplanten Verbot beobachten und ggf. entsprechende Schritte einleiten.
Da entsprechende Substitute mit vergleichbaren Eigenschaften noch nicht vorhanden sind, werden jedoch weiterhin FKM, FFKM, PTFE und FVMQ-Werkstoffe durch ULMAN Dichtungstechnik GmbH eingesetzt. In enger Zusammenarbeit mit Produktionspartnern und Mischungslieferanten werden aber weiterhin mögliche Alternativen auf ihre Gleichwertigkeit hin analysiert.
Für bestimmte Bereiche ist zudem auch der Einsatz andere hochwertiger Werkstoffe, die keine PFAS enthalten, möglich. Unsere Technik unterstützt sie hier gerne bei der Auswahl.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
i.V. Eckard Lück
ULMAN Dichtungstechnik GmbH
Leiter integr. Managementsysteme / Datenschutzbeauftragter / PSC